Bundestag fordert einstimmig die Unterschutzstellung des Weddellmeeres
Am Freitag, den 21. November, hielt der Cuxhavener SPD-Bundestagsabgeordnete Daniel Schneider seine nunmehr dritte Rede im Deutschen Bundestag. Dabei stellte er den überfraktionellen Antrag zur Unterschutzstellung des antarktischen Weddellmeeres vor und ging auf die Wichtigkeit des globalen Meeresschutzes ein. In einer leidenschaftlichen Debatte bestätigten alle Fraktionen ihre Unterstützung für den Antrag und gaben der Bundesregierung den Auftrag, sich in den anstehenden Verhandlungen zum Schutz der Antarktis verstärkt für das Weddellmeer einzusetzen.
MdB Schneider machte in seiner Rede klar: “Es geht um den effektiven Schutz von mindestens 30% unserer Weltmeere bis zum Jahr 2030”. Das Weddellmeer sei ein einzigartiges Ökosystem und beherberge eine Vielzahl einzigartiger Tier- und Pflanzenarten. Viele davon existierten nur dort und könnten nur in den fragilen Lebensgemeinschaften des Südpolarmeers überleben. Gleichzeitig tickten die Uhren hier langsamer: Die Folgen des Klimawandels seien aufgrund der Eisbedeckung und Ozeanströmungen erst später zu spüren als im Rest der Welt. “Wir müssen diesen Rückzugsort für kälteliebende Arten erhalten, um ihnen die Chance zu bieten, sich an die schleichenden Veränderungen ihres Lebensraumes durch den Klimawandel anzupassen”, so Schneider.
Die internationalen Verhandlungen für den Schutz der Antarktis wurden in den letzten Jahren vor allem von China und Russland blockiert, da diese intensiv Fischfang in der Region betreiben. Die Verhandlungen werden hauptsächlich im Rahmen der “Kommission zur Erhaltung der lebenden Meeresschätze der Antarktis” verhandelt. Da diese nur einstimmig bindende Entscheidungen treffen kann, sind die Verhandlungen in den letzten Jahren ins Stocken geraten. Dabei steht die Ausweisung der drei Meeresschutzgebiete des Weddellmeeres, der Ostantarktis und der antarktischen Halbinsel seit rund 10 Jahren aus.